Die Gesundheit von Pferden liegt mir am Herzen
Pferdeosteopathie und spezielle Behandlungen
Osteopathische Behandlungen für Pferde bzw. Pferdeosteopathie ist aus vielen Gründen zu empfehlen! Unsere Pferde sind nicht zuletzt durch uns Reiter vielen Störfaktoren ausgesetzt. Sattel, Trense und obendrauf der Mensch sorgen mitunter dafür, dass das Pferd einiges kompensieren muss. Aber auch Probleme durch Herdenstreitigkeiten, Weideunfälle oder Nachwirkungen ärztlicher Eingriffe sind nur ein paar Beispiele für typische Situationen, in denen deinem Pferd eine Behandlung weiterhelfen kann. Die Pferdeosteopathie ersetzt allerdings keinen Tierarzt!
Generell empfehle ich dir, dein Pferd zweimal im Jahr osteopathisch behandeln zu lassen. Diese präventive Maßnahme kann helfen, mögliche Probleme frühzeitig zu erkennen und zu beheben, bevor sich handfeste Symptome entwickeln. Außerdem kannst du so, solltest du sportliche Ambitionen haben, die Leistungsfähigkeit deines Pferdes erhalten oder sogar verbessern.
Ganzheitliche Betrachtung
Pferd und Reiter als Einheit
In kaum einem anderem Sport ist die Symbiose zweier Lebewesen so wichtig. Sowohl der Reiter, als auch das Pferd sind gleichberechtigte Partner.
Der Reiter gibt seinem Pferd verschiedenste Hilfen, die von dem Tier in Bewegung umgesetzt werden. Notwendig dafür sind die Balance und die körperlich vorhandenen Voraussetzungen, wie Muskelkraft oder frei bewegliche Gelenke von Pferd UND Reiter.
Beide Partner beeinflussen sich sehr stark gegenseitig. Jeder Mensch und jedes Pferd hat aufgrund der natürlichen Schiefe eine schlechtere Seite. Ein Beispiel… Ist die rechte Körperhälfte des Reiters stärker ausgeprägt und die linke dazu deutlich schwächer, wird das Pferd rechts mehr Einwirkung und Last empfangen. Das kann eine immer stärker werdende Gegenspannung des Pferdes rechtsseitig mit sich bringen, was die Stellung unterschiedlicher Gelenke beeinflussen wird. Daraus entstehen wiederkehrende Probleme.
Individuelle Begutachtung des Reiters
Um einen langfristigen Erfolg zu erreichen, darf im Rahmen der Pferdeosteopathie der Reiter nicht außer Acht gelassen werden. Auch deshalb ist die Inspektion des Pferdes unter dem Reiter Teil meines Befundes. Sollte sich hier eine Auffälligkeit auf Seiten des Reiters herausstellen, biete ich nach Absprache eine Beratung und Anleitung von passenden Übungen auf Neuroathletik Basis an und entwickle mit dir einen Plan, welche Maßnahmen für dich sinnvoll sein könnten.
Häufige Probleme und Diagnosen
Was fehlt meinem Pferd?
Symptome/Diagnosen des Bewegungsapparates
- Lahmheiten aller Art
- Lähmungserscheinungen
- Steifhalten des Rückens
- Schiefhalten von Kopf oder Schweif
- Probleme beim Stellen und Biegen
- „schiefes“ Laufen
- Unterschied rechte/linke Hand
- Probleme bei der Schwungentwicklung
- Probleme beim Galopp oder Seitengängen
Symptome bei Schmerzen
- Schmerzäußerung bei Bewegungen
- Probleme beim Satteln oder Trensen
- Überempfindlichkeit bei Berührung
- Empfindlichkeit gegenüber Umgebung und Temperatur
- Ausweichverhalten
Symptome bei Fehlfunktionen innerer Organe
- Lymphstau
- Kotwasser
- Verdauungsstörungen
- tritt sich unter den Bauch
- Probleme bei der Rosse
- vermehrtes Schwitzen
Beispiele für individuelle Auffälligkeiten
- eingeschränkte Leistungsfähigkeit
- Unwilligkeit, z.B. zu springen oder sich zu biegen
- springt nicht mehr gerne in den Galopp an
- Fehlen bestimmter Bewegungen (schütteln, wälzen, …)
- unerklärlichen Verhaltensänderungen (ängstlich, aggressiv, …)
- hebt die Beine weniger
- und vieles mehr …
Verschiedene Behandlungsmethoden am Pferd
Parietale Techniken
Hier wird direkt am betroffenen Knochen oder Gelenk gearbeitet. Gleichzeitig wird die umliegende Muskulatur mitbehandelt.
Myofasziale Techniken
Hierzu zählen Dehnungen, Massagen oder Triggerpunkttechniken. Behandelt wird also das Gewebe bezüglich Entspannung und Durchblutungsförderung.
Craniosacrale Techniken
Hier werden mit sanften Techniken der Liquorfluss, die Membrane und die Knochen des Kopfes behandelt.
Viszerale Techniken
Es handelt sich um Weichteiltechniken, die die Eigenbeweglichkeit der Organe und deren bandhafte Aufhängung und Funktion positiv beeinflussen können.
Fasziale Techniken
Es werden die Faszien des gesamten Körpers betrachtet. Fehlspannungen und ein veränderter Rhythmus können behandelt werden, um ausgleichend auf den ganzen Körper einzuwirken.
Kinesiotaping
Muskeln können in ihrer Funktion unterstützt und Fehlstellungen verbessert werden. Außerdem ist es möglich, einen reflektorischen Einfluss auf die Organe zu nehmen und die Therapie langfristig zu unterstützen.
Kinesiotaping
Kinesiologisches Taping für Pferde
Tapeanlagen kennen die meisten in Form bunter Streifen auf Sportlerbeinen oder verspannten Nacken. Aber auch für Pferde sind Kinesiologische Tapeanlagen zur Förderung der Heilung oder der Bewegung geeignet. Wie beim Menschen beeinflussen sie auch beim Tier die Körpermechanik.
Aber wie wirken diese bunten Streifen nun und wann können sie einem Tier helfen?
Vorbereitung zur osteopathischen Behandlung des Pferdes
Wie bereite ich mein Pferd auf die Behandlung vor?
Da ich in deinen Stall komme, ist das Pferd in seiner gewohnten Umgebung. Deshalb musst du nicht besonders viel vorbereiten. Ein paar Kleinigkeiten gibt es vor der pferdeosteopathischen Behandlung dennoch zu beachten.
Am besten reservierst du im Voraus den Reitplatz oder die Halle, falls vorhanden. Das ermöglicht, dass ich mir das Pferd auch (frei) in Bewegung mit und ohne dich als Reiter anschauen kann.
Das gilt für den Ersttermin. Hierzu zählt alles, was du deinem Pferd regelmäßig anlegst. Sattel, Trense, Longiergurt und so weiter. Die Ausrüstung kann für mich ein wichtiger Hinweis sein. Auch das Futter und die Leckerchen sollten für den Überblick greifbar sein.
Das gilt für alle Termine. Je mehr Ruhe du ausstrahlst, desto besser wird dein Pferd die Behandlung annehmen können. Zusammen finden wir einen Weg, dem Tier zu helfen und für eine angenehme Therapie zu sorgen.
Best Practice Pferdeosteopathie
So läuft die Erstbehandlung am Pferd ab
Die Erstbehandlung beginnt mit einer ausführlichen Befundaufnahme, um die Therapie individuell auf dein Pferd abzustimmen. Anschließend werden erste Behandlungsmaßnahmen ergriffen und der weitere Therapieplan erarbeitet. Dies ist der übliche Ablauf in der Pferdeosteopathie:
1. Anamnesegespräch
In einem Gespräch werden alle wichtigen Hintergrundinformationen, die dein Tier betreffen erfragt und festgehalten, um immer wieder darauf zurückgreifen zu können.
2. Inspektion Pferd im Stand
Betrachtung des Pferdes und Beurteilung von ersten offensichtlichen Informationen und Abweichungen.
3. Bewegungsanalyse
Beurteilt wird zunächst das Gangbild deines Pferdes auf gerader Strecke am Strick im Schritt und Trab. Es folgt die Begutachtung an der Longe oder beim freien Laufen in allen Gangarten. Zudem werden Bewegungsübergänge (z.B. enge Wendungen oder kreuzen der Beine) analysiert.
4. Inspektion Reiter
Auch du als Reiter wirst im Stand betrachtet, um eine mögliche Asymmetrie oder Schiefe als ersten Anhaltspunkt zu erkennen.
5. Ganganalyse unter dem Reiter
Um das Bild zu komplettieren, schaue ich mir dein Pferd und dich als Einheit während des Reitens an, um beurteilen zu können, ob das Problem deines Pferdes ein Stück weit von deinem Körper beeinflusst wird.
6. Palpation
Dein Tier wird mit Blick auf muskuläre Auffälligkeiten, Erwärmung, den Craniosacralen Rhythmus und die Faszienbewegung und andere Besonderheiten abgetastet.
7. Gelenktests
Alle Gelenke werden getestet, um Bewegungseinschränkungen festzustellen.
8. Überprüfung der Ausrüstung
Begutachtet werden sämtliche Ausrüstungsgegenstände, sowie das Futter.
9. Behandlung
Basierend auf den Ergebnissen der gesamten Befundung, werden erste Therapiemaßnahmen getroffen. Im Anschluss werden mögliche weitere Behandlungsintervalle festgelegt und ggf. Eigenübungen angeleitet.